Nava Sonnenschein

Land/Region	Israel
Konflikt	Bürgerkrieg
Organisation	School for Peace, im jüdisch-arabischen Dorf Neve Shalom/Wahat al-Salam
Arbeitsfeld	Kritische Dialoge zwischen israelischen und palästinensischen Jugendlichen; Training of Trainers in gewaltfreiem Konfliktmanagement

Das Dorf ist einzigartig, und seine Schule auch. Vor mehr als 30 Jahren wurde Neve Shalom/Wahat al-Salam von einer gleich großen Zahl arabischer und jüdischer Familien gegründet mit dem Ziel, das friedliche Zusammenleben zu erproben.

Die „School for Peace“ ist ein Trainingszentrum für junge Erwachsene, das von Nava Sonnenschein gegründet wurde und geleitet wird. Fast 40.000 Menschen beider „Seiten“ haben seit 1979 dort gewaltloses Konfliktmanagement gelernt. Für den persönlichen Umgang mit dem Machtkonflikt in Israel/Palästina, aber auch für die Funktion als Trainer, der andere in dieser Methode ausbildet.

Die „kritischen Dialoge“, die in dem Zentrum entwickelt wurden, zielen nicht auf oberflächliche Sympathie zwischen den Teilnehmenden. „Verständnis und Mitgefühl allein können den Konflikt nicht lösen“, sagt N. Sonnenschein. In den Kursen geht darum, die eigene Geschichte als eine kulturell gefärbte Erzählung zu verstehen – und damit das Verständnis zu gewinnen, dass die jeweils andere Gruppe ein anderes Narrativ hat.

Dabei tauchen Verletzungen und schmerzhafte Gefühle auf: die emotionale Seite des Konflikts wird nicht unterdrückt, sondern bekommt ihren Raum. Alle Dialoge werden gut moderiert und supervidiert.

Respekt vor der ganz anderen Geschichtsdeutung ist die Grundlage dafür, die Existenzberechtigung anderer anzuerkennen. In weiteren Kursen lernen jene Jugendliche, die besonders motiviert sind, wie sie als „Change Agents“ eine positive Rolle im politischen Prozess der Verständigung einnehmen können.

Weil diese Methode besonders wirksam ist, wird Nava Sonnenschein weltweit als Trainerin angefragt. Sie lehrte bereits in Costa Rica, Zypern und auf dem Balkan.

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